Dass eine grenzüberschreitende Hochschularbeit möglich und durchaus erfolgreich ist, beweist die Fonty-Hochschule Venlo. Seit dem 17. März 2016 unterhält die niederländische Universität einen Standort in Kempen. Im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN), einer Einrichtung des Kreises Viersen, erhalten Studierende der Hochschule seither Kontakt zu Unternehmen aus der Region. Durch Präsentationen und Exkursionen lernen die Studierenden deutsche Unternehmen kennen. Umgekehrt bringt der Kontakt zum akademischen Nachwuchs auch etwas für die Firmen. Sie finden so leichter Nachwuchs.
Die Fontys-Hochschule sieht in ihrem „Campus Kempen“ eine gute Möglichkeit, vor allem die Interessenlagen ihrer vielen deutschen Studierenden besser bedienen zu können. Denn 70 Prozent der rund 4200 Studierenden an der Fontys-Hochschule sind aus Deuschland. Sie kommen als Pendler vor allem aus der Grenzregion, dem Kreis Viersen oder dem südlichen Kreis Kleve. Gefragt ist insbesondere das Wirtschaftsstudium, die Fontys International Business School. Das Studium der Venloer Hochschule ist vor allem wegen seiner Praxisnähe beliebt. Deutsche Studierende und deutsche Unternehmen zusammenzubringen, gelingt von Kempen aus besonders gut. Der TZN-Geschäftsführer Thomas Jablonski hatte sich seinerzeit besonders für die Kooperation stark gemacht, denn auch die Unternehmen, die im TZN am Industriering Ost ansässig sind, können von der Nähe zu den Studierenden profitieren. Der Austausch findet manchmal im Bistro statt. Jablonski hat auch in seiner neuen Aufgabe als Leiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen (WFG) den „Campus Kempen“ weiter im Blick. Wie wichtig den Niederländern ihr deutscher Standort ist, zeigt sich auch in der Tatsache, dass sie mit Janet Antonissen eine Niederländerin zur Leiterin ihrer Außenstelle in Kempen gemacht haben. Sie kennt die Region, speziell den Kreis Viersen, lebt sie doch in Willich.